Sankt Sebastianus Bruderschaft Hülchrath 1348 e.V.
Glaube. Sitte. Heimat.

Schützenorden und Ordensträger



von Peter Schmitz 

In diesen Tagen und Wochen feiern die Schützen allerorts wieder ihr Jahreshochfest, mit all seinen festlichen Höhepunkten.


Im Leben unserer Region hat das Schützenfest eine alte und stolze Tradition, wie kaum ein anderes Ereignis.

Die Schützen sind gerüstet und haben besonders ihre Schützenmontur auf Vordermann gebracht, so soll natürlich der Schützenrock mit seinen Schützenorden ganz bestimmt unter die Lupe genommen werden.


Bei vielen Schützen hat die Anzahl der Orden stark zugenommen, so dass beim Marschtritt schon unüberhörbar ein Ordensgeklimper wahrzunehmen ist.


‚Ordenbeladen mit Hut und Gewehr,

kommt der Schütze daher’


So ist es nun einmal beim höchsten Fest der Schützen.


Was steckt dahinter, eben nur die Tradition vieler Generationen vor uns, die das gleiche wollten, wie die Schützen heutzutage?


Ganz sicher ist es überwiegend Traditionssache und muss es auch bleiben. Sind nicht die Schützen in erster Linie stolz auf ihre jahrhundertealte Tradition und ihres Bestehens.


Zur Pflege der Tradition bei den Schützen und damit auch besonders der Geselligkeit zählt auch die

Verleihung der Orden.


Dafür haben die Schützen eine ganz bestimmte Zeit am Schützenfestsonntag vorgesehen. Hier wird in feierlicher Form und Rahmen ein Tagesordnungspunkt unter –Ehrungen- ohne Unterschied von Stand und Person als fester Bestandteil des schützenfestlichen Programms durchgeführt.


Bei den Schützen ist es auch völlig unbestritten, dass die Traditionspflege den ersten Rang einnimmt. Dazu zählt natürlich die Anerkennung und Würdigung der Schützentätigkeit durch die Verleihung entsprechender Orden.


So ist es ja auch, dass die Schützen nicht allein ein Ordensverleihungsmonopol für sich in Anspruch nehmen. Orden werden verliehen von Städten, Kirchen, Land und den verschiedensten Gesellschaften. Hier wird natürlich nicht willkürlich bei Ordensverleihungen verfahren, nein, es gibt da schon ganz bestimmte Vergabebestimmungen.


Wer nun schließlich glaubt, dass beispielsweise im Winterbrauchtum die Bestimmungen bei der Vergabe nicht so ganz streng seien, der irrt ganz gewaltig. Hier ist eindeutig festzustellen, dass man sich auch da keineswegs einen Orden kaufen kann, sondern man muss ihn sich schon hart erarbeiten.

Nun, da kennen wir auch so ein Sprichwort und das trifft gelegentlich zu, wo es heißt:


‚Das Pferd, das den Hafer verdient hat,

bekommt ihn nicht’.


Aber seien wir ehrlich, nur ein schlechter Pferdehalter wird seine guten Pferde nicht erkennen und sie entsprechend belohnen. Für den Fall jedoch, dass ausnahmsweise einer bei der Vergabe eines verdienten Ordens vergessen werden sollte, so finde ich es durchaus legitim, wenn auch nicht gerade nobel, aber wie gesagt, ganz regulär, einen Orden anzumahnen.

Wir wissen ja alle, es gibt Leute, die im Stillen arbeiten und keine großen Zimborien von sich machen, um diese geht es.

Wie sagt man:

‚Bescheidenheit ist eine Zier,

doch weiter kommt man ohne ihr.’


Wer allerdings dabei schmollt und sich quasi in`s Schneckenhaus beleidigt verkriecht, der ist schnell abgehakt und isoliert.

Nun, es ist, so meine ich, bei uns Schützen ganz unbestritten, dass gegen Orden nicht wirklich negatives einzuwenden ist. In der Tat kann auch gar nichts dagegen gesagt werden, was Hand und Fuß hätte. Es wird Orden geben solange die Welt besteht. Trotzdem wird es Regionen geben, die keine Orden wollen, besser gesagt, die tun nur so, sie haben doch welche. Ja! Manche fühlen sich sogar an die kahle ordenslose Brust. Wie gerne hätten sie ein solches Metallstück am Kragen ihres besten Anzuges. Sie gehören zu der Gruppe, die schon Orden mögen und sie auch tragen, wenn sie denn auch schon solche hätten. So kenn wir denn auch eine andere Gruppe, die Orden haben, aber sie aus den verschiedensten Gründen nicht tragen. Die nun entscheidend kleine Gruppe ist die, die keine Orden wollen    –absolut nicht. Sie sind eben dagegen, weil sie gegen alles sind oder vielleicht auch, weil sie bisher noch keinen Orden haben und sicher auch keinen mehr erwarten können.


Also, von Orden hat schließlich auch jeder Schütze seine eigenen Vorstellungen und keinem wird irgendwas vorgeschrieben. Wer für Orden ist, wer gegen Orden ist, alle haben recht, was soll`s.


Aber was sagt unser hoffnungsvoller Schützennachwuchs, unsere Edelknaben:


Wenn ich groß bin,

dann mach ich es wie der Großvater und der Papa,

ich werde viele kleine und große Orden tragen,

an meiner Schützentracht am grünen Kragen.

Ich setz mich ein mit voller Kraft,

für unsere alte, immer junge Schützenbruderschaft